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Ein Workshop der seinen Namen verdient

Wie jeder privat seine Ziele für das neue Jahr festlegt, ist es auch für einen Verein wie den unseren ein Muss seine Visionen, Ideen, Anlässe, Personelles und vieles mehr auf das Tapet zu bringen und in langen Tagen darüber zu hirnen was alles verrücktes und weniger verrücktes angestellt werden könnte. Bei uns Vorstandsmitglieder liegt weniger das Abnehmen, die Rauchgewohnheiten oder sonstige präventive Massnahmen für unser Wohlergehen im Vordergrund, sondern vielmehr wie wir unsere Kräfte am besten für das Wohl des Vereins und vor allem zum Nutzen der Netzelektriker einsetzen.

Vollgepackt mit einer A4 Seite füllenden Traktandenliste ging es bei unserem Workshop diesmal frühmorgens nach Wädenswil. Die schöne und steuerlich verwöhnte Züriseegemeinde und gleichzeitig Wohnsitz von Christoph Eugster. Er hielt in liebenswerter Weise seine Räumlichkeiten und kulinarische Freuden für uns bereit. Besten Dank nochmals an dieser Stelle für die tolle Gastfreundschaft. Kaum dampfte der Kaffee auf dem Tisch und schon ging es los. Ein Traktandum nach dem anderen wurde zügig besprochen, Anträge beschlossen und Termine festgelegt. An dieser Stelle Dank an Manuel für die Sitzungsvorbereitungen. Nachfolgend ein paar Vorabinfos die euch als regelmässige Forumsbesucher sicherlich interessieren könnte.

Die Idee eines Dachverbandes Netzelektriker, lanciert von den drei Trägervereinen netzelektriker-forum, NVEB und SNMV nimmt immer konkrete Formen an und ist auf bestem Weg. Ein wichtiger Meilenstein für alle Netzelektriker, weil es unsere Position stärkt. Politik, Partnerverbände und die Industrie bekommen einen Ansprechpartner und wir können Einfluss nehmen.

Es folgte ein Rückblick über unser Engagement bei der Weiterbildung, bei Berufsmessen und an Schulen. Der Anfang ist getan aber wir haben noch Luft nach oben um unseren schönen Beruf bekannter zu machen.

Wir erweitern unser Produktesortiment mit neuen modischen Netzelektriker Gürteln und T-Shirts und sind an Abklärungen weiterer innovativer Produkte von und für Netzelektriker. Besucht unser Webshop und bestellt was das Zeug hält. Besonders zur Weihnachtszeit erfreut sich der Shop wachsender Beliebtheit weil tolle Geschenke locken. Und das Beste - jeder Franken Gewinn kommt euch Netzelektriker zu Gute.

Der wichtigste Beschluss zum Schluss. Wir halsen uns freiwillig eine Menge Arbeit auf und organisieren die ersten internationalen „Netzelektriker Power Games“. Ein Anlass für Teams von Netzelektriker aus der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Deutschland wo Grips auf rohe Kräfte und Geschicklichkeit treffen und Berufskollegen zusammen einen tollen Tag verbringen. Spass, Freude und Fairness soll den Tag prägen. Mehr dazu in diesem Blog….wir informieren laufend wie es weiter geht.

Nach so vielen Traktanden und nach der Mittagsverpflegung, hielt Christoph für uns eine Überraschung parat und wir durften die heilige Energiezentrale des Flughafen Kloten unter kompetenter Führung von Philipp Diethelm (Projektleiter Flughafen Zürich) betreten.

Der Flughafen Zürich ist eine internationale Verkehrsdrehscheibe, eines der grössten Einkaufszentren der Schweiz, Industriestandort und Arbeitsplatz für rund 25’000 Menschen. Hier arbeiten Menschen, sie treffen sich, reisen durch oder verweilen. Gleichzeitig wird Gepäck transportiert, sortiert und gelagert. Moderne elektronische Systeme rechnen und regeln und es werden Informationen gespeichert und ausgetauscht. Schliesslich werden auch Produkte erzeugt sowie Geräte geprüft und gewartet. Für all dies wird eine Menge Energie benötigt, weshalb der Flughafen Zürich zu den Energie-Grossverbrauchern zählt. Jährlich werden rund 200’000 MWh elektrischer Strom und 120’000 MWh Wärme benötigt. (Quelle Energiestrategie 2030)

Voller Ehrfurcht bestaunten wir ein paar der insgesamt 6 Schiffdieselmotoren die, falls das vielseitig vermaschte Netz doch einmal ausfallen sollte, für den Flugbetrieb notwendige Notstrom zur Verfügung stellen. Bei den heutigen Terrorattacken können solche Infrastrukturen wichtige Ziele darstellen. 13 Transformatorenstationen sind über das gesamte Flugfeld verteilt und liefern an jeder Stelle des Flughafen die notwendige Energie. Besonders die Flugfeldbeleuchtung ist speziell und verfügt über mehrere in sich unabhängige Zuleitungen und sind auf zahlreiche Abschnitte eingegrenzt, was einen Totalausfall verunmöglichen soll. Eine Piste alleine benötigt 350kW Leistung. Noch von der Elektrizitätsinfrastruktur geflasht, ging es in die gewaltigen Fahrzeughallen vom Airfield Maintenance. Hier sorgen ca.160 Mitarbeitende für den Unterhaltsbetrieb auf 1.2 Mio m2 Fläche. In Zeiten des Winterdienst sind 310 Personen mit 135 Fahrzeugen im Einsatz. Wir fühlten uns wie kleine Jungs die am liebsten einsteigen und nur noch mit den grossen Schneeräumungsmaschinen, XXL-LKW’s und Sondertraktoren rumfahren wollten, deren Räder manchmal grösser als wir selbst sind. Einige Fahrzeuge sehen aus wie aus dem Ei gepellt, so kommen sie teilweise nur bei Notfällen oder bei Übungen zum Einsatz. Dann aber ist es sehr wichtig und unverzichtbar. Die insgesamt fast 500 Fahrzeuge haben einen Wiederbeschaffungswert von ca. 70 Millionen. Was für ein Spielplatz für grosse harte Jungs…

Danke an das gesamte Vorstands-Team für ihre Arbeit über das ganze Jahr und den tollen Workshop.

Paddy Frutig, Netzelektrikermeister und Vorstandsmitglied